
Hundesenior - Das Leben mit einem alten Hund
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Ab wann sind Hunde eigentlich alt?
Grundsätzlich variiert der Beginn des "alt" Werdens aufgrund der Größe, Rasse und des Gesundheitszustandes.
- Bei sehr großen Rassen beginnt es bei ca. 6 Jahren.
- Bei mittelgroßen Rassen beginnt es bei ca. 7 Jahren.
- Kleine Rassen beginnen bei ca. 10 Jahren.
Warum ist das so? Eigentlich unfair…große Rassen brauchen länger bis sie ausgewachsen sind, werden später reif als kleine Rassen und werden aber früher alt. Eine wirkliche Erklärung hat man dafür noch nicht gefunden. Einige Wissenschaftler denken, dass durch den längeren Prozess des erwachsen Werdens die Lebensgeister schneller verbraucht werden….
Wird der Hund älter, dann verändert sich einiges. Jeder Hund altert anders, doch es gibt einige allgemeine Entwicklungen, die bei den meisten Hunden zu beobachten sind, wenn ihr Körper altert:
- Haut und Fell
- Hautveränderungen - mit dem Alter wird die Hundehaut oft dicker und dunkler, aber auch empfindlicher
- Verlust der Haut-Elastizität - die Haut des alternden Hundes wird nicht nur dicker, sie verliert auch an Elastizität.
- Haarausfall und grau werdende Haare - mit fortschreitendem Alter verringern sich die Pigmente im Hundehaar, die Haare werden weiß. Die Regenerationsfähigkeit der Haarzellen verschlechtert sich und Haarausfall kann die Folge sein. Oft fallen ganze "Flecken" von Haaren aus, man sieht dann kahle Stellen im Fell.
- Fellveränderungen - ältere Hunde bekommen trockene, schuppige Haut. Dadurch verliert das Fell an Glanz und wirkt stumpf.
- Sinne:
- Verlust des Gehörs - die Nervenzellen des Hörapparats degenerieren, was zu einem allmählichen Verlust des Gehörs führt.
- Verlust des Sehvermögens - die Linse des Auges trübt sich mit dem Alter. Der Hund sieht nicht mehr gut und kann letztendlich völlig erblinden.
- Verdauungssystem
- Gewichtszunahme - Ältere Hunde brauchen 30 - 40 Prozent weniger Kalorien. Werden sie weiterhin normal ernährt entwickelt sich schnell Übergewicht.
- Verstopfung - mit zunehmendem Alter des Hundes lässt seine Darmtätigkeit nach, was öfters zu Verstopfung führen kann.
- Probleme mit dem Magen - die Beschaffenheit der Magenschleimhaut verschlechtert sich mit den Jahren und die Bauchspeicheldrüse bildet weniger Verdauungsenzyme. Die Folgen können Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und/oder Durchfall sein.
- Zahnverlust - Mineralstoffverlust der Zähne und Zahnstein können den Verlust von Zähnen verursachen.
- Schwierigkeiten beim Wasser lassen - bei unkastrierten Rüden ist im Alter häufig die Prostata vergrößert. Dadurch ist die Harnröhre verengt und der Hund bekommt Probleme beim Urinieren.
- Inkontinenz - bei alten Hunden lässt die Nierenfunktion nach und der Blasenschließmuskel kann weniger gut kontrolliert werden, so dass es zu unkontrolliertem Harnverlust kommen kann.
- Bewegungsapparat
- Arthrose - Muskeln, Knochen und Knorpel bilden sich im Alter zurück. Ist nicht mehr genug Knorpelmasse vorhanden, reiben die Knochen aneinander, was für den Hund schmerzhaft ist.
- Verminderte Aktivität - im Hundealter verlangsamt sich der Stoffwechsel, was zu verringerter Aktivität führt.
- Veränderungen der Pfotenballen und der Krallen - die Ballen verdicken sich und die Krallen werden brüchiger. Dadurch wird das Krallenschneiden schwieriger.
- Allgemeiner Gesundheitszustand
- Infektionen - mit zunehmendem Alter wird das Immunsystem des Hundes schwächer, so dass es schwieriger für ihn wird, Infektionen abzuwehren.
- Der Hund hat weniger Energie - im Alter verlieren die Lungen an Elastizität und das Lungenvolumen nimmt ab. Mit der geringeren Lungenkapazität wird der Hund schneller müde. Außerdem wird das Knochenmark fetter, wodurch die Blutbildung nachlässt. Dies führt zu einer schleichend beginnenden Anämie (Blutarmut), die allgemeine Schwäche zur Folge hat.
- Zysten und Tumore in den Zitzen - weibliche Hunde neigen mit zunehmendem Alter zu Zysten und Tumoren in den Brustdrüsen.
- Senilität - die Gehirnzellen arbeiten langsamer, sterben teilweise ab, der Hund wird senil, verwirrt und oft desorientiert.
- Herzgeräusche - die Funktion der Herzklappen nimmt ab, dies führt zu Herzgeräuschen, die aber in den meisten Fällen kein medizinisches Problem darstellen.
Dank gesünderer Ernährung, besserer tierärztlicher Versorgung und guter Betreuung durch die BesitzerInnen leben Hunde länger. Wenn Sie wissen, was Sie beim Älter werden Ihres Hundes erwartet, können Sie ihm helfen und ihn unterstützen. Damit Ihrem Hund auch an seinem Lebensabend die bestmögliche Lebensqualität erhalten bleibt.
Beschäftigungsspiele mit Köpfchen und Schnüffelspaß
Wenn die Ausdauer nachlässt und die täglichen Spaziergänge immer kürzer werden, stellt sich bei Hunden schnell Langeweile ein. Es gehört zu unseren Aufgaben, unsere alten Hunde zuhause entsprechend zu beschäftigen. Was würde sich da besser anbieten, als "Such-und-finde-das Leckerchen-Schnüffelspiele"? Denn selbst wenn das Sehvermögen nachlässt und das Gehör auch schon mal besser war: Die Hundenase funktioniert in der Regel auch noch im Alter hervorragend!
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Regelmäßige Bewegung ist ein genauso wichtiger Bestandteil eines gesunden Hundelebens wie richtige Ernährung, Pflege, geistige Auslastung und regelmäßige Tierarztbesuche.
Idealerweise beginnt dies bereits im Welpenalter und wird bis zum Schluss - der jeweiligen Lebenssituation angepasst - weitergeführt.
Warum ist körperliches Training für alternde Hunde so wichtig?
- Schutz gegen Übergewicht
- Auch die geistige Gesundheit Ihres Hundes kann von regelmäßiger Bewegung profitieren. Die körperliche Aktivität versorgt das Gehirn mit ausreichend Sauerstoff und allen benötigten Nährstoffen.
Das Bewegungsprogramm des Hundes sollte immer an den Gesundheitszustand des Hundes angepasst werden. Gegebenenfalls muss es mit dem behandelnden Tierarzt besprochen werden.
Ältere Hunde im Sommer bedürfen besonderer Sorgfalt!
Hunde können von Natur aus schlechter mit Hitze umgehen als wir Menschen. Während unser gesamter Körper schwitzt um durch die Verdunstung des Schweißes abzukühlen, können Hunde nur an den Pfoten schwitzen. Ihre einzige andere Möglichkeit selbst für Abkühlung zu sorgen ist das Hecheln. Hier ist also unsere Unterstützung erforderlich, um eine Überhitzung des Tieres zu vermeiden, die schlimmstenfalls zum lebensbedrohlichen Hitzschlag führen kann.
Auch im Winter gibt es einiges zu beachten wenn Sie mit einem älteren Hund unterwegs sind.
- Hunde sollten im Winter draußen immer in Bewegung bleiben. Längere Zeit auf kaltem Boden sitzend oder liegend, kann er schnell eine Blasenentzündung oder Nierenentzündung bekommen.
- Spiegelglatte Gehwege und gefrorene Gewässer meiden, damit sich der Hund nicht verletzt.
- Keine Stöckchenspiele bei Minusgraden: Gefrorenes Holz splittert sehr leicht - erhöhte Verletzungsgefahr
- Hundepfoten schützen (Pfotenbalsam, Schuhe, Socken)
- Keinen Schnee fressen lassen (Kälte reizt Rachen und Magen, oft Bakterien und Schadstoffe enthalten)
- Tipp: Geben Sie Ihrem Hund vor dem Spaziergang eine Kleinigkeit zu fressen. Das schützt die Magenschleimhaut ein wenig vor eventuell doch aufgenommenem Schnee. Außerdem sollte das Tier nicht durstig nach draußen gehen, damit er aufkommenden Durst nicht durch das Fressen von Schnee zu stillen versucht.
- Lieber mehrere und dafür kürzerer Spaziergänge, als ein langer Spaziergang
- Alte oder kranke Hunde und Hunde mit kurzem Fell ohne Unterwolle sollten bei den täglichen Winterspaziergängen einen Hundemantel/Pullover anziehen. Gerade bei älteren Hunden ist das Immunsystem schwächer und sie sind anfälliger für Infekte. Die natürliche Fähigkeit, die Körpertemperatur zu halten ist bei alten Hunden nicht mehr so gut, sie frieren viel schneller als jüngere Hunde. Arthrose und andere Gelenkprobleme können sich bei Kälte verschlimmern, deshalb sollten die empfindlichen Gelenke des Hundes stets warm gehalten werden.
- Aufgrund des erhöhten Wärmebedürfnisses kann auch zu Hause eine zusätzliche Kuscheldecke, ein weicher Schlafplatz, eine Thermodecke oder ähnliches Sinn machen.
Die Ernährung spielt im Alter eine besonders wichtige Rolle!
Wichtig ist es Übergewicht zu vermeiden. Der Energiebedarf sinkt und der Stoffwechsel verlangsamt sich, daher muss die Energiezufuhr gesenkt werden. Das bedeutet, dass weniger Fett und mehr Ballaststoffe gefüttert werden sollten.
Das Immunsystem muss unterstützt werden, da es weniger stark und widerstandsfähig ist. Um es zu unterstützen sollten mehr B-Vitamine, Zink und Antioxidantien (z.B. Vitamin C, Vitamin E) gefüttert werden.
Außerdem müssen die Gelenke unterstützt werden. Dazu sollten Stoffe für den Knorpelaufbau, entzündungshemmende Wirkstoffe (Orthovet, cdVet, Teufelskralle, Hagebutte, Weihrauch,…) zu gefüttert werden.
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Muskeln müssen erhalten bleiben. Daher sollte leicht verdauliches, biologisch wertvolles Eiweiß mit allen wichtigen Aminosäuren verfüttert werden. Keinesfalls sollten bindegewebsreiche Sachen verfüttert werden wie Schweineohren, Ochsenziemer, usw. L-Carnitin verhindert, dass Muskeleiweiß zu Energieverbrennung verwendet wird.
Auch Leber und Nieren müssen entlastet werden. Daher darf der Eiweißgehalt nicht zu hoch sein, da überschüssiges Eiweiß über Leber und Niere ausgeschieden wird und sie dabei belastet . Allerdings darf der Eiweißgehalt aber auch nicht zu gering sein, damit keine Muskelmasse abgebaut wird.
Um den Darm im Schwung zu halten benötigen wir Ballaststoffe.
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Fazit: Es gibt industriell hergestellte Fertigfuttermittel für Senioren, bei denen diese ganzen Punkte schon bedacht wurden.
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Natürlich können Sie für Ihren Hund auch selbst das Futter zusammenstellen. Hier macht es jedoch Sinn, sich Unterstützung von einem Profi zu holen! Wir stehen Ihnen diesbezüglich gerne zur Verfügung.